Wien Modern
collective identities kurartiert von Gerald Resch


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Programm


Andreas Weixler - Se-Lien Chuang
audiovisuelle interaktive Werke und zeitgenössische Computerkompositionen

Samstag, 26. November 2005, 17.00 Uhr, Alte Schmiede, Schönlaterngasse, Wien


Andreas Weixler und Se-Lien Chuang, beide Absolventen eines Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz, sind zeitgenössische Künstler unterschiedlicher Natur und doch von verblüffender Übereinstimmung. Beide diplomierten bei Beat Furrer, Andreas Weixler 1995 (nach Studien u.a. bei Andrej Dobrowolski und Younghi Pagh-Paan), Se-Lien Chuang im Jahr 2005 (nach Absolvierung des Lehrgangs mit  Auszeichnung am Studio for Advanced Music and Media Technology des Bruckner-Konservatoruims in Linz bei Adelhard Roidinger und Karlheinz Essl, und begleitende Studien an Institut für Elektroakustik in Wien bei Wolfgang Musil).

Privat seit 1994 bekannt und seit 1998 verheiratet erkannten die Künstler ihr gemeinsames Potential:
Ihr erstes gemeinsames Konzert gaben Andreas Weixler und Se-Lien Chuang 1996 in der alten Schmiede (!) im Rahmen des Elektronischen Frühling.
Zur Aufführung kam u/hhua-ghua (A. Weixler 1996)

    23.4.96  Festival Elektronischer Frühling 96, Wien
    Ur-Aufführung von u/hhua-ghua (A. Weixler 1996)
    für Klavier und ISPW.
    In Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektroakustik Wien
    und   dem Institut für Elektronische Musik Graz
    Se-Lien Chuang Klavier und Performance
    Andreas Weixler Klangregie, Max


Dieses damals bereits in Echtzeitprozessing aufgeführte Werk sollte Grundstein für eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit und Entwicklung neuer Techniken für realtime Prozesse von Bild und Ton werden.

Gemeinsame Produktionen in elektroakustischer Musik brachten Sie nach England, 1996 in die Studios der University of East Anglia und der University of Birmingham, wo das BEAST - Electro Acoustic Sound Theatre beheimatet ist.

1999 führte ein weiterer Produktionsaufenthalt das Austro-taiwanesische Team nach Sheffield. wo außer eigenständigen elektroakustischen Kompositionen, das gemeinsame Werk  „A Crush on You“ für realtime Prozesse mit chinesisches Yan-Zin und Max Msp einen Grundstein für die Entwicklung der nächsten Jahre gibt.

Bei einem Forschungsaufenthalt an der Nagoya City University in Japan in den Jahren 2000 und 2001, wo das Künstlerpaar als special researcher in Computermusik ihre Forschung in audiovisueller Interaktivität auf besten Niveau fortführen konnten, entstanden erfolgreiche Werke wie Living Cave, eine Installation die visuals und audio in Echtzeit verbindet und auch zur Publikumsbeteiligung einlädt und das mit Präsentationen in Japan, Frankreich, New York, Taiwan u.a. um die Welt ging.

In diesem Zusammenhang sei auch das audiovisuelles Intrumentaltheater running-figure-lantern von Se-Lien Chuang (2002) genannt, mit dem Weixler-Chuang als Gruppe Atelier Avant Austria zur ISEA 2002 (International Symposium on Electronic Art) nach Nagoya als Performance ausgewählt wurde. Gleichzeitig kamen auch Ihre Solo Werke in die Auswahl in den Kategorien Video, Lauf-auf von Se-lIen Chuang, und in Konzert Waon von Andreas Weixler.
Das gemeinsam entwickelte Computersystem  (A.V.I.C - Audio Visual Interactive Computersystem)  von Andreas Weixler und Se-Lien Chuang fand nicht nur in den Duo Konzerten Verwendung, sondern gaben auch eine interessante Basis für zahlreiche internationale Kooperationen und Auftritte.

z.B. mit dem japanischen Experimental-Duo Kuwayama- Kijima (living cave artport/mediaselect 2001 und running-figure-lantern ISEA 2002, letzteres auch mit den Tänzern Junko Sugano & Kawamura Atunori, fand das Team kongeniale Partner.

Beim International Computer Music Festival in Seoul SICMF 2003 integrierte das koreanische Ensemble sang-sang  traditionelle asiatische Instrumentalklänge in das  audiovisuelle realtime system und setzte damit einen entscheidenden Teil der künstlerischen Arbeit fort, die Verbindung von asiatischer Kultur und Klangwelt mit moderner Computerarchitektur.

Taiwan, die Heimat von Se-Lien Chuang, fand Ihre Kooperation erstmals mit den Auftragskompositionen mit dem China Fund Music Workshop, auch als Ceiphon Ensemble bekannt, in einem Konzert im Jahr 2000 im Wiener Konzerthaus, dem ein Kompositionsaufenthalt in Taiwan voranging. Im Jahr 2003 folgte eine gemeinsame Konzert und Vortragstour durch Taiwan, dem eine Gastprofessur von Andreas Weixler am TNCA, Taiwan National College of The Art folgte, wo Se-Lien Chuang zugleich auch Gastdozentin für Computer Visual Communication wurde.

Bei zahlreichen Einzelprojekten und Auftragswerken der beiden KomponistInnen, ist des doch erstaunlich wie sehr die gemeinsame Arbeit im Vordergrund steht, Aufführungen, Vorträge und Installation in Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, USA, Süd-Amerika und zahlreiche Asien Aufenthalte (Japan, Taiwan, Korea) und doch blieb auch Platz für Zusammenarbeit mit namhaften österreichischen und internationalen Künstler: Peter Herbert, Christoph Cech und das Janus Ensemble, Karlheinz Essl, Wolfgang Musil, Adelhard Roidinger, Igor Lintz-Maues, Martin Zrost, Katharina Klement, Bernhard Kathan, Seppo Gründler, Getrude Moser Wagner, Mikako Mizuno, Erich Hütter, Theaterregieseurin Eva Brenner, die Literaten Günter Eichberger, Joachim G. Hammer und Helwig Brunner um nur einige zu nennen. Interpretationen durch viele Ensemble, wie Klangforum Wien, Ensemble für Neue Musik Graz, Züricher Ensemble für Neue Musik, Taiwan Ceiphon Ensemble, Korea sang-sang Ensemble, Contrast-Trio, Ensemble Triade, u.v.a. runden das Bild als zeitgenössische KünstlerInnen auch in der instrumentalen Komposition ab.

9 Jahre nach dem erfolgreichen Beginn einer interkulturellen Arbeit findet das Künstlerpaar sich zu einer europäisch-asiatisch geprägter Performance in alten Schmiede wieder ein zu collective identities.

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