Jubiläumsschriften


10 Jahre künstlerische Kooperation Weixler-Chuang
Andreas Weixler - Se-Lien Chuang
audiovisuelle interaktive Werke und zeitgenössische Instrumental- und Computerkompositionen
Einblicke und Übersichten in das Schaffen und dessen zeitliche Entwicklung.


 25 Jahre Atelier Avant Austria

Atelier Avant Austria ist unsere Arbeitstätte und Experimentierfeld für zeitgenössische Komposition, elektroakustische Musik und Medienkunst. Gegründet 1981 in Graz, hatte es je nach künstlerischen-beruflichen Lebensorten Dependancen in Wien, Nagoya, Kaoshiung, Guantien, Berlin und Linz (2000-2006) sowie kurzfristig Projekt bezogen auch in Aufenthalten in Sheffield, Nottingham, New York, Tokio und Seoul (1999-2003).

Phase 1 Experimentelle Musik 1981-1990
Phase 2 Computermusik 1990-1996
Phase 3 Computermusic und andere Medien 1996-1998
Phase 4 audiovisuelle Komposition und andere Künste 1998-2000 ff
Phase 5 audiovisuelle Echtzeit Prozesse 2000 - 2006 ff

Historie Atelier Avant Austria

home: http://avant.mur.at



10 Jahre künstlerische Kooperation Weixler-Chuang

Andreas Weixler - Se-Lien Chuang
audiovisuelle interaktive Werke und zeitgenössische Instrumental- und Computerkompositionen

„Jede Aufführung der interaktiven Werke, auch desselben Titels, ist ein Unikat, nicht nur aufgrund der Improvisationskonzepte, sondern weil das Computersystem und die damit verbundenen Abläufe für jede Performance weiterentwickelt werden.
Wir sehen unser Kompositionen nicht als separate Werke, sondern als Fluss von künstlerischem Schaffen. Viele unserer Werke, Instrumentalkompositionen, elektroakustische Musik, audiovisuelle und interaktive Arbeiten, stehen in Beziehung zueinander oder sind die Voraussetzung für das andere.
So gesehen sind Konzert und Präsentationen wie ein Fenster, in dem man den aktuellen Stand sehen und hören kann.“

Andreas Weixler und Se-Lien Chuang, beide Absolventen eines Kompositionsstudium an der Kunstuniversität Graz, sind zeitgenössische Künstler unterschiedlicher Natur und doch von verblüffender Übereinstimmung. Beide diplomierten bei Beat Furrer, Andreas Weixler 1995 (nach Studien u.a. bei Andrej Dobrowolski und Younghi Pagh-Paan), Se-Lien Chuang im Jahr 2005 (nach Absolvierung des Lehrgangs mit Auszeichnung am Studio for Advanced Music and Media Technology des Bruckner-Konservatoriums in Linz bei Adelhard Roidinger und Karlheinz Essl, und begleitende Studien an Institut für Elektroakustik in Wien bei Wolfgang Musil).

Privat seit 1994 bekannt und seit 1998 verheiratet erkannten die Künstler ihr gemeinsames Potential:
Ihr erstes gemeinsames Konzert gaben Andreas Weixler und Se-Lien Chuang 1996 in der alten Schmiede im Rahmen des Elektronischen Frühling.
Zur Ur-Aufführung kam u/hhua-ghua (A. Weixler 1996)  für Klavier und ISPW am 23.4.96 im Festival Elektronischer Frühling 96, Wien
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektroakustik Wien und dem Institut für Elektronische Musik Graz, Se-Lien Chuang Klavier und Performance, Andreas Weixler Klangregie, Max-Progammierung und Performance.

Dieses damals bereits in Echtzeitprozessing aufgeführte Werk sollte Grundstein für eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit und Entwicklung neuer Techniken für realtime Prozesse von Bild und Ton werden.

Gemeinsame Produktionen in elektroakustischer Musik brachten Sie nach England, 1996 in die Studios der University of East Anglia und der University of Birmingham, wo das BEAST - Electro Acoustic Sound Theatre beheimatet ist.

1999 führte ein weiterer Produktionsaufenthalt das Austro-taiwanesische Team nach Sheffield. wo außer eigenständigen elektroakustischen Kompositionen, das gemeinsame Werk A Crush on You für realtime Prozesse mit chinesisches Yan-Zin und Max Msp einen Grundstein für die Entwicklung der nächsten Jahre legt.

Bei einem Forschungsaufenthalt an der Nagoya City University in Japan in den Jahren 2000 und 2001, wo das Künstlerpaar als special researcher in Computermusik ihre Forschung in audiovisueller Interaktivität auf besten Niveau fortführen konnten, entstanden erfolgreiche Werke wie Living Cave, eine Installation die visuals und audio in Echtzeit verbindet und auch zur Publikumsbeteiligung einlädt und das mit Präsentationen in Japan, Frankreich, New York, Taiwan u.a. um die Welt ging.

In diesem Zusammenhang sei auch das audiovisuelles Instrumentaltheater running-figure-lantern von Se-Lien Chuang (2002) genannt, mit dem Weixler-Chuang als Gruppe Atelier Avant Austria zur ISEA 2002 (International Symposium on Electronic Art) nach Nagoya als Performance ausgewählt wurde. Gleichzeitig kamen auch Ihre Solo Werke in die Auswahl in den Kategorien Video, Lauf-auf von Se-lien Chuang, und in der Kategorie Konzert, Waon von Andreas Weixler.
Das gemeinsam entwickelte Computersystem (A.V.I.C - Audio Visual Interactive Computersystem) von Andreas Weixler und Se-Lien Chuang fand nicht nur in den Duo Konzerten Verwendung, sondern gaben auch eine interessante Basis für zahlreiche internationale Kooperationen und Auftritte.

z.B. mit dem japanischen Experimental-Duo Kuwayama- Kijima (living cave artport/mediaselect 2001 und running-figure-lantern ISEA 2002, letzteres auch mit den Tänzern Junko Sugano & Kawamura Atunori, fand das Team kongeniale Partner.

Beim International Computer Music Festival in Seoul SICMF 2003 integrierte das koreanische Ensemble sang-sang traditionelle asiatische Instrumentalklänge in das audiovisuelle realtime system und setzte damit einen entscheidenden Teil der künstlerischen Arbeit fort, die Verbindung von asiatischer Kultur und Klangwelt mit moderner Computerarchitektur.

Taiwan, die Heimat von Se-Lien Chuang, fand Ihre Kooperation erstmals mit den Auftragskompositionen mit dem China Fund Music Workshop, auch als Ceiphon Ensemble bekannt, in einem Konzert im Jahr 2000 im Wiener Konzerthaus, dem ein Kompositionsaufenthalt in Taiwan voranging. Im Jahr 2003 folgte eine gemeinsame Konzert und Vortragstour durch Taiwan, dem eine Gastprofessur von Andreas Weixler am TNCA, Taiwan National College of The Art folgte, wo Se-Lien Chuang zugleich auch Gastdozentin für Computer Visual Communication wurde.

Bei zahlreichen Einzelprojekten und Auftragswerken der beiden KomponistInnen, ist des doch erstaunlich wie sehr die gemeinsame Arbeit im Vordergrund steht, Aufführungen, Vorträge und Installation in Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, USA, Süd-Amerika und zahlreiche Asien Aufenthalte (Japan, Taiwan, Korea) und doch blieb auch Platz für Zusammenarbeit mit namhaften österreichischen und internationalen Künstler: Peter Herbert, Christoph Cech und das Janus Ensemble, Karlheinz Essl, Wolfgang Musil, Adelhard Roidinger, Igor Lintz-Maues, Martin Zrost, Katharina Klement, Bernhard Kathan, Seppo Gründler, Getrude Moser Wagner, Mikako Mizuno, Erich Hütter, Theaterregieseurin Eva Brenner, die Literaten Günter Eichberger, Joachim G. Hammer und Helwig Brunner um nur einige zu nennen. Interpretationen durch viele Ensemble, wie Klangforum Wien, Ensemble für Neue Musik Graz, Züricher Ensemble für Neue Musik, Taiwan Ceiphon Ensemble, Korea sang-sang Ensemble, Contrast-Trio, Ensemble Triade, u.v.a. runden das Bild als zeitgenössische KünstlerInnen auch in der instrumentalen Komposition ab.


10 Jahre nach dem erfolgreichen Beginn einer interkulturellen Arbeit findet das Künstlerpaar sich zu europäisch-asiatisch geprägten Performances in Wien (2005), New York, Paris und London (2006) ein, um zwei Jubileen zu feiern: 25 Jahre Atelier Avant Austria und 10 Jahre künstlerische Kooperation Weixler-Chuang.





Jubiläumskonzerte Weixler-Chuang / Atelier Avant Austria:


 © Se-Lien Chuang


experimental intermedia, New York, 15. Dezember 2006
    computermusic, video, audiovisual realtime processes
    2006: 25th anniversary Atelier Avant, 10th anniversary of artistic cooperation Weixler-Chuang


electronic access @ Goldsmith College, London, 6. November 2006
    a concert of computer music, art video and  interactive audiovisual improvisation

    Andreas Weixler & Se-Lien Chuang, composer from Austria
    Rowland Sutherland, flute (UK)
    
    Music Department, Goldsmiths College, University of London
    A collaboration with the Electronic Music Studios at Goldsmiths College, featuring a workshop     with student composers and improvisers.


Wien Modern, collective identities, Alte Schmiede, 26. November 2005

    Portraitkonzert Andreas Weixler - Se-Lien Chuang
    audiovisuelle interaktive Werke und zeitgenössische Computerkompositionen





Atelier Avant Austria

Kooperation Weixler-Chuang

Ist unsere Arbeitstätte und Experimentierfeld für zeitgenössische Komposition, elektroakustische Musik und Medienkunst. Gegründet 1981 in Graz, hatte es je nach künstlerischen-beruflichen Lebensorten Dependancen in Wien, Nagoya, Kaoshiung, Guantien, Berlin und Linz (2000-2006) sowie kurzfristig Projekt bezogen auch in Aufenthalten in Sheffield, Nottingham, New York, Tokio und Seoul (1999-2003).


Phase 1 Experimentelle Musik 1981-1990
Phase 2 Computermusik 1990-1996
Phase 3 Computermusic und andere Medien 1996-1998
Phase 4 audiovisuelle Komposition und andere Künste 1998-2000 ff
Phase 5 audiovisuelle Echtzeit Prozesse 2000 - 2006 ff

Phase 1 Experimentelle Musik 1981-1990

Atelier Avant war zur ersten Gründung eine Creativ-Stätte für experimentelle Musik:

Hier wurde mit verschiedenen Grazer Musikpersönlichkeiten geprobt, experimentiert, Projekte entworfen und durchgeführt. Improvisationsmusik, Odd-Rhythmik, Musizieren nach interaktiven Bildern umgebauter Fernseher (1983 mit Gerhard Ertl , Axel Staudinger), Musiktheater und vieles anderes mehr,das meine künstlerische Entwicklung, und wie ich glaube, mancher meiner Kollegen entscheident beeinflußt hat.

1981   a) Jaques Prevert Vertonung
  mit Ronald Trimmel, Manuel Simon, Andrea Sedminek, Andreas Weixler
   b) Dementia precox, experimentelle Musik
  Andreas Weixler, Ronald Trimmel, Axel Staudinger

1982-86 a) Eliott Biss & die Unerhörten, Odd-Rhythmik, jazzverwandte Musik
  Andreas Weixler, Johannes Wimmer, Samir Kedwani, Michael Schwarz, Christian Koppensteiner, Carla Carnevale, Gerhard Fritsch
  b) Anchrax  experimentelle Musik
  Christian Koppensteiner, Axel Staudinger, Andreas Weixler

1986   Dis-moll, Tanz- und Musik-Performance, Forum Stadtpark - Graz
  Katharina Klement, Monika Steffen, Andreas Weixler, Alberto de Campo,
  Samir Kedwani, Christian Koppensteiner, Axel Staudinger

1987   Flugfluchten, Musik, Tanz und Sprache, Kulturzentrum bei den Minoriten - Graz
  Katharina Klement, Andreas Weixler, Donato Deliano, Alberto de Campo,Samir Kedwani

1988   a) Elio Gervasie Dance Company, computerunterstützte Musik für das    Tanztheater der Elio Gervasie Dance Company, Landhaushof - Graz, Posthof - Linz
  Andreas Weixler, Marion Namestnik
  b) Andreas Weixler Corporation, Ensemble für jazzverwandte Odd-Musik
  mit Lars Lindvall, Donato Deliano, Marion Namestnik, Maria Konrad,
  Hans Glawischnigg, Robbi Stützle, Sebastian Piekarek, ersatzweise Ulli Rennert,  Heinrich von Kalnein, Christian Giessing
 

Phase 2 Computermusik 1990-1996

Atelier Avant - Studio Aweixler  habe ich in meiner Studienzeit 1990 gegründet.
Es bestand im wesentlichen aus 2 Atari Computer, einer digitalen Workstation Ensoniq EPS 16+ und einem FM-Tongenerator TX 802 sowie Peripherie Geräte Mischpult, Cassettendeck, digitales Patchbay, Effektprozessoren etc. finanziert mittels Kredit (Rückzahlung 1990-1996.)

Mit dieser Geräteauswahl war ich kompatibel zum Studio für Elektronische Musik (IEM) an der Musikhochschule Graz, wo ich studierte, sodaß ein Datenausstausch und somit eine Coproduktion ermöglicht  ist.

Als meinen größten Erfolg aus dieser Zeit sehe ich das Werk Corresponding Methal für Klavier, 2 Schlagwerke und Elektronik an, das durch das damalige Bundesministerium für Unterricht und Kunst gefördert und bald darauf auf der CD Klangschnitte 2 anläßlich des Festivals electronic access 1993 im ORF Studio Steiermark erschien und in mehreren internationalen Konzerten und Rundfunksendungen einem breiteren Publikum vorgestellt wurde (Details in der Werkliste).
Hervorheben aus dieser Zeit möchte ich auch die Produktion von Methabl 8.2 UA electronic access 95 und Methabl 8.7. UA Festival Absolute Musik Allentsteig 1996, erhältlich auf der CD electronic access 95.

Durch diese Investition, (oder auch dieses Wagnis) war es mir möglich mich im Bereich der computerunterstützten Komposition zu etablieren. Zahlreiche internationale Aufführungen in Österreich, Deutschland, Tschechien, Belgien, England, Kolumbien, Brasilien ua. waren die Folge.

1993 gründete ich electronic access, eine Konzertreihe als Plattform für elektronische, elektroakustische und expermientelle Kompositionen und mit internationalen Verknüpfungen, in Zusammenarbeit mit der IGNM, der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (Österreich) und die andere saite, Konzertreihe und KomponistInnen-Verein in Graz und dem ORF Landestudio Steiermark.

In diese Phase fällt auch der Beginn meiner Organisationsarbeit (1993-99) für die Publikationsreihe Beiträge zur Elektronischen Musik, herausgegeben von Robert Höldrich, IEM - Institut für Elektronische Musik, Graz.

Phase 3 Computermusic und andere Medien 1996-1998

1996 begann ich anläßlich meines Staatstipendium für Komposition und gleichzeitiger Aufträge und Konzerte den zweiten Ausbau, der mir die Arbeit in algortihmischer Komposition und Klangprozessierung ermöglichte.
Gleichzeitig beginnt die künstlerische Zusaammenarbeit mit Se-Lien Chuang. Privat seit 1994 bekannt und seit 1998 verheiratet erkannten wir unser gemeinsames Potential: Unser erstes gemeinsames Konzert gaben wir 1996 in der alten Schmiede im Rahmen des Elektronischen Frühling.

Zur Aufführung kam u/hhua-ghua (A. Weixler 1996)
23.4.96 Festival Elektronischer Frühling 96, Wien, Ur-Aufführung von u/hhua-ghua (A. Weixler 1996) für Klavier und ISPW.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Elektroakustik Wien und dem Institut für Elektronische Musik Graz, Se-Lien Chuang Klavier und Performance und Andreas Weixler Klangregie, Max/ISPW.

Dieses damals bereits in Echtzeitprozessing aufgeführte Werk sollte Grundstein für eine jahrelange künstlerische Zusammenarbeit und Entwicklung neuer Techniken für realtime Prozesse von Bild und Ton werden.

Gemeinsame Produktionen in elektroakustischer Musik brachten uns nach England, 1996 in die Studios der University of East Anglia und der University of Birmingham, wo das BEAST - Electro Acoustic Sound Theatre beheimatet ist. Werke wie Jade (Weixler), greedy new game, bow und parame (Chuang) wurde international erfolgreich.

Für das Atelier Avant Austria als Wirkungsstätte war in dieser Zeit am wichtigsten der Umstieg auf die Computerplattform Apple Macintosh. Die Ausrüstung basiert auf dem Wunsch mit der  Technologie von IRCAM (Paris) Software komponieren zu können und ist nunmehr kompatibel zum SAMT Studio for Advanced Music and Media Technology am Bruckner-Konservatoium in Linz, wo ich seit 1997 als Lehrer für Musik- und Medientechnologie tätig bin. Für die dafür nötigen Neuanschaffung nahm ich neuerlich einen Kredit auf,  mit einer Laufzeit bis Juli 1999.
 
In dieser Phase begann die Zusammenarbeit mit dem Projekttheater Wien-NewYork mit der Computer-Musik zum Theaterstück Einsamkeit der Lust von Margit Hahn, Regie Eva Brenner.
Weitere folgten wir im Konzerthaus Wien: Echo des Schweigens nach Texten von Magrit Duras, und Seele brennt für das Werner Schwab Stück im Rahmen von Graz 2003.

1996 fand electronic access zum zweiten Mal statt um die Konzertreihe als Plattform für elektronische, elektroakustische und expermientelle Kompositionen mit internationalen Verknüpfungen weiterzuführen. Diesmal in Zusammenarbeit mit dem Grazer Opernhaus/Vereinigte Bühnen, IGNM und die andere saite. In Zusammenarbeit mit der Konzertreihe die andere saite,  für die wir beide zahlreiche Instrumentalwerke schrieben, produzierte ich 2 CDs electronic acces 96  und Dama-Dama 2.

Phase 4 audiovisuelle Komposition und andere Künste 1998-2000 ff

1998 kam durch Se-Lien Chuang als Partner noch der Bereich der Videokunst und in Zusammenarbeit mit SAMT-Linz die audiovisuelle Komposition hinzu: Musik-Video Lini-en (1998).
1999 war Se-Lien Chuang Stipentiatin der Werkstadt Graz zum Silicon Graphics Studio Training (Maya Workshop - Computeranimation), dies führte zur Produktion von Computeranimationen  mit  Computermusik, blue elephant und Trinity (1999). In der weiteren Entwicklungen im Bereich von Kunst-Video entstand während des Aufenhaltes an der Nagoya City University/Japan durch die Unterstützung von Prof. Yamaguchi und Ass. Prof. Mikako Mizuno Lauf-auf (2000).
Diese audiovisuellen Kompositionen führten rasch zu Zusammenarbeiten mit anderen Künstlern, wie Karlheinz Essl in Catch in the Cage (1998), Gertrude Moser-Wagner, Luftloch (1997), Ouroboros (2000), concept & Coincidence (2005) und auf VHS und DVD Produktionen erschienen sind (Edition SAMT, Video Edition Austria, SIBGRAPI 2000 Video Festival).

1999 führte ein weiterer Produktionsaufenthalt nach Sheffield in England, wo außer zahlreichen eigenständigen elektroakustischen Kompositionen von uns beiden wie cave, MetaDancer, ec-lipse (Chuang), Sonic Satie, deep blue clown (Weixler), das gemeinsame Werk A Crush on You für realtime Prozesse mit chinesisches Yan-Zin und Max Msp einen Grundstein für die Entwicklung der nächsten Jahre legt.

Erste Zusammenarbeit mit dem bildenen Künstler Hermann Nitsch für die elektroakustische Realisationen für das Orgien Mysterien Theater (1998, 1999 und 2005), und weitere Tanzprojekte mit Anna Schrefl Cie.

Als Vorstandsmitglied der österreichischen Gesellschaft koordinierte ich unter der Leitung von  Igor-Lintz-Maues das internationale Festival ElektroKomplex 1998 (mit GRM Paris) in Wien und ElektroKomplex 1999,  Festival und Tagung für alle Sparten elektronischer Musik.

Phase 5 audiovisuelle Echtzeit Prozesse 2000 - 2006 ff

Wir entwickelten gemeinsam unser Computersystem für audiovisuelle Echtzeitprozesse und setzen es in unseren Konzerten und Präsentationen ein. Workshops und Vorträge in USA, Japan, Süd-Korea. Taiwan, England, Österreich und Deutschland kompletierten unsere internationale öffentliche Präsenz.
Unsere künstlerische Arbeit ist als work in progress zu sehen.
Jede Aufführung der interaktiven Werke, auch desselben Titels, ist ein Unikat, nicht nur aufgrund der Improvisationskonzepte, sondern weil das Computersystem und die damit verbundenen Abläufe für jede Performance weiterentwickelt werden.

„Wir sehen unser Kompositionen nicht als separate Werke, sondern als Fluss von künstlerischem Schaffen. Viele unserer Werke, Instrumentalkompositionen, elektroakustische Musik, audiovisuelle und interaktive Arbeiten, stehen in Beziehung zueinander oder sind die Voraussetzung für das andere.
So gesehen sind Konzert und Präsentationen wie ein Fenster, in dem man den aktuellen Stand sehen und hören kann.“


Am wichtigsten in dieser Phase war der gemeinsame Forschungsaufenthalt in Computermusik und interaktiver audiovisuellen Medien an der Nagoya City University, School of Architecture, Music Lab, bei Ass.Prof. Mikako Mizuno (2000-2001) das durch ein Stipendium des Japan Foundation Fellowship Programm ermöglicht wurde, aber auch, wie viele Projekte dieser Zeit, durch österreichische Förderungen von Stadt Graz, Stadt Linz, SKE Fonds, Land Steiermark, Land Oberösterreich, Bundeskanzleramt, Sektion Kunst, der Stadtapotheke Trofaiach, und den Österreichischen Kulturforen in New York, London, Japan und Seoul, auch Unterstützungen der Universitäten, Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz, Bruckner-Universität Linz und Kunstuniversität Linz (Institut für Medien), die alle wesentlich zu unserer künstlerischen Entwicklung und internationalen Präsenz beigetragen haben.

2003-2004 lebten wir in Taiwan, Andreas Weixler als Gast-Professor für Music Engineering und Se-Lien Chuang als Lehrbefauftragte in Visual Computer Communication am TNCA - Tainan National College of The Arts.

2004/2005 waren wir GastkünstlerInnen des Landes Steiermark in Berlin und produzierten und forschten im Elektronischen Studio der Technischen Universität Berlin, bei Folkmar Hein. Wir entwickelten nicht nur unser AVI-System weiter, sondern produzierten auch die Trilogie für Pi und für Io gemeinsam, bestehend aus neuen elektroakustischen Mehrkanalkompositionen für Pi (Weixler),  für Io (Chuang) und dem neuesten Werk mit dem erweiterten audiovisuellen realtime System und arco-piano, Interlude für Pi und Io.
Diese wurde bei UltraSchall, Festival für neue Musik in Berlin urauffgeführt und weiter in Basel, Graz, Wien u.a.

 
Das Computer System möchte wir wie in unseren Konzerttexten beschreiben:

„Bruchstücke von Erinnerungen (sowohl von Mensch als auch von Computer) generieren eine Synästhesie zwischen Klängen und Bildern. Die Klänge von Instrumenten wie Yan-Zin, einer traditionell chinesischen Trapez-Zither, im Spannungsfeld von chinesischer Melodik und westlichen zeitgenössischen Spieltechniken oder des arco-piano, ein mit Bogenhaar gestrichener Konzertflügel, dienen als Interface in einem audiovisuellen interaktiven Konzert der Generierung von Bildern und Prozessen. Zeitgleich fügt eine Mehrkanal-Granularsynthese kleinste Klangpartikel der Instrumentalklänge zu einem beständig veränderlichen Klangfluss aus Tonhöhen, Zeitdauern und Positionen im elektroakustischen Raum zusammen. Die musikalischen und visuellen Komponenten interagieren und beeinflussen sich gegenseitig um zu einem einzigartigen synästhetischen Kunstwerk einer Improvisation zu verschmelzen. „

Unser audiovisuelle Echtzeit Computersystem kam in zahlreichen Konzerte, Performances und Installationen weltweit zum Einsatz und würde dabei immer weiterentwickelt, verbessert und neu geschrieben und zeigt seine Flexibilität mit verschiedensten Instrumenten:

2 präparierte E-Gitarren (Waon bei ISEA 02, International Symposium on Electronic Art, Nagoya, Japan), traditionell chinesische Instrumente sheng, Mundorgel und erhu, 2-saitige Geige (Waon in Taiwan, 03), Yan-zin, Hackbrett (Erinnerung in Jedem Laut, Sumida Triphony Hall, JSEM Tokio 04, ars electronica Linz 05, Logos Gent 04, Lightingale Museum Sammlung Essl 03, a crush on you New York 00, Taipeh 03 u.a.), traditionell koreanische Instrumente haegeum, cheolhyungeum, geomungo und Perkussion (Seoul Lightingale, South-Korea, SICMF 03), traditionell japanische Biwa (The Story of Heike, Nagoya, Japan, 2001), westliche Instrumente wie Violoncello und Klarinette (Waon in NYC 2000), Bass-Klarinette, Saxophon und elektrische Gitarre (Waon bei VNM 01, Graz, Austria), Jazz-Bass und Klavier (Lightingale bei VNM 03, Graz), experimentelle Violoncello und Violine (living cave bei artport Mediaselect 01, running-figure-lantern bei ISEA 02 in Nagoya, Japan) und auch menschliche Stimmen (living cave bei artport Mediaselect 01 Nagoya, Japan und bei Laval Virtual, Frankreich 2001) sowie prepariertes Klavier (Interlude for Pi and for Io UltraSchall Berlin 05, Realtime/Nonrealtime Basel 05, VNM-Festival Graz 05). Die Zusammenarbeit mit dem Janus-Ensemble unter Leitung von Christoph Cech ermöglichte uns erstmals den Einsatz unseres AVI-System mit einem größer besetzten zeitgenössischen Ensemble (Rooming“, Porgy&Bess 05).

Weitere Zusammenarbeiten in dieser Zeit für die elektroakustischen Realisationen des Orgien Mysterien Theater des bildenen Künstlers Hermann Nitsch, Musik für Videos der Konzeptkünstlerin Gertrude Moser-Wagner und Konzert-Lesungen mit den Literaten Joachim Gunter Hammer, Helwig Brunner und Günther Eichberger, u.v.a. verbreiteten unsere künstlerischen Tätigkeitsfelder.

2004 organisierten wir die Konzertreihe electronic access um die japanische Gesellschaft für Elektronische Musik nach Wien (Radio-Kulturhaus) und Linz (Bruckner-Universität) zu Konzerten einzuladen.



Texte: Andreas Weixler/Se-Lien Chuang 1998/2005/2006


aktuelle und nächste events

avant event report 05

aer 04
, aer 03, aer 02, aer 01, aer 00

Werke aus dem Atelier Avant 1998



update 16.07.2006, Nagoya aw